Vorab, eines ist schonmal klar!
Es gibt zu viele kranke Menschen besonders mit psychischen Störungen und es gibt viel zu wenig Ärzte um all den Menschen helfen zu können.
1te Geschichte
Viele von euch haben in ihren Kommentaren etwas von professioneller Hilfe verlauten lassen, hiermit möchte ich mich mal dazu äußern. Auch ich habe vor einiger Zeit den Schritt gewagt und habe/wollte mir professionelle Hilfe suchen. Eines morgens wachte ich auf, nahm mein Handy und machte ein Foto von meinem Körper und alles was mir einfiel zu diesem Bild, abartig, ich sehe aus wie ein Hungerhaken. Wie jemand der im Kz lebte.
:(
Ich wusste das ich was ändern musste um weiter leben zu können. Um wieder richtig arbeiten gehen zu können, um meine Knochen, Organe, Haare, Haut und Zähne erhalten zu können.
Ich wusste es !
Also ab zu meinem Hausarzt ihm alles erzählt, Überweisung bekommen zum Psychologen. 4 Monate auf den Termin gewartet... dann war es soweit. 1 Vorgespräch in dem Gründe warum wieso weshalb gesucht wurden. Löchernde Fragen... Fragen die ins schwarze trafen.. die so sehr gesessen haben.. das ich nichtmal mehr schlucken konnte. Ein dicker fetter Kloß steckte mir im Hals, die Augen füllten sich mit Tränen und es brach herraus... nach 1 Stunde Gespräch und 1000 von Fragezeichen im Kopf, aufgerissene Wunden
(bildlich gesprochen) .. war das einzige was die Ärztin sagte:
"Wir haben viele Patienten und ich kann sie erstmal nur auf die Warteliste setzen, diese beträgt ca. 1 1/2 Jahre!"
Ich dachte ich höre nicht richtig ! 1 1/2 Jahre ? Bis dahin kann sich alles ändern ? Ich könnte tot sein ? An der Dialyse hängen, Magensonde haben etc. das ist eine Ewigkeit.
Okay Niedergeschmettert von der Aussage trottete ich nach Hause... und viel wieder in ein tiefes Loch...
2te Geschichte
Okay Klinikaufenthalt kam in Frage, Antrag stellen bei der Krankenversicherung, Rententräger... Rennerein, das ganze 4 Monate lang. Ich musste zu einem Gutachter etc. brauchte Einweisungen, wurde von Arzt zu Arzt geschickt.. Kliniken schickten mich hin und her durch ganz Deutschland
. (auch wenn es nur per Telefon war oder auf de, Postweg) Bei jeder Klinik wurden mir am Telefon auch solche Fragen gestellt wie die Psychologin mich schon fragte, wieder Tränen, Verzweiflung, Wunden die wieder aufrissen wurden. Die endlosen Fragen, warum, weswegen, wie geht es ihnen damit, was ist passiert... kennen sie den Grund ? etc.
Und jedes mal dachte ich mir:
Ey, hallo wenn ich wüsste was, warum, wieso, weshalb dann bräuchte ich keine Hilfe verdammt !!!
Am Ende des Telefonats kam dann bei 3
!!! Kliniken: der Fall bei ihnen ist zu kompliziert, weil bei ihnen nicht nur die Magersucht das Problem ist. Sie zerstören ihren Körper auch noch auf anderen Wege!
Ach ist nen Ding ! Boah war ich jedes mal sauer!
Dann fand sich eine Klinik nach weiteren 3 Monaten... und ich wollte zwischenzeitlich schon ein paar mal aufgeben, es einfach so hinnehmen wie es ist.
Wieder ein Gespräch am Telefon gehabt, Unterlagen wurden wieder zugeschickt, wieder alles ausfüllen
, (und das musste ich bei jeder Klinik machen) wieder Gutachten von Ärzten beifügen..
Dann kam die Anmeldebestätigung
UND die Nachricht das ich auf der Warteliste vermerkt wurde, ich könnte ca. in 4 Monaten mit einer Aufnahme rechnen, ich bekäme 5-7 Tage vorher Bescheid wann es losgeht.
WTF ?! Sage ich da nur !!
Als ich dann den Tag der Einweisung erfuhr brach meine Welt erneut zusammen! In den ganzen vergangenen Monaten ist viel passiert, mir brachen die Zähne weg und die mussten erst gemacht werden weil, mit kaputten Zähnen ist essen was schlecht. Und Zack war alles für den Po. Nachdem meine Zähne wieder IO waren wollte ich nicht mehr in eine Klinik, der Wille war nicht mehr da und ich hatte mich mit der Krankheit irgendwie abgefunden.
Ca. 1 Jahr später fasste
ich erneut den Entschluss mir Hilfe zu suchen, aber ich wollte in keine Klinik also wieder Psychologe, wieder eine Überweisung geholt, wieder Rumtelefoniert, Termin gemacht aber erst in 3 Monaten. Okay ich warte...
(mir blieb ja auch nichts anderes übrig)
Die 3 Monate waren nun rum und ich musste Anfang Juni 2011 zu dem Arzt ... okay mein Kopf spielte verrückt.. es ist unheimlich schwer... das kann man sich kaum vorstellen.
Ich saß im Warteraum..spielte an meinen zerschundenen Armen rum, um von meiner Nervosität abzulenken...dann rief sie mich auf... meine Knie waren weich und zitterten.. ich betrat den Raum und gab der Ärztin die ganzen Unterlagen die ich von Ärzten in den vergangenen Jahren, Monaten gesammelt hatte.
Dann hat sie mit mir kurz gesprochen, wieder diese Fragen... und es kamen
(nur) zwei Sachen bei raus!! Sie wollte mir Antidepressiva verschreiben !
(JA nee is klar wa ?Dankend abgelehnt) und das sie mir
nicht helfen könne, ich soll in eine Klinik gehen und meine Lehre, für die ich mir echt den Ars** aufgerissen hatte die zu bekommen sausen lassen ! Ich dachte ich höre nicht richtig!
Das war das einzige was sie mir sagte.
Sie kann mir nicht helfen!
Das Ende vom Lied 3 Monate
umsonst gewartet ! Wieder ein Griff ins KLO !
So viel zum Thema professionelle Hilfe !
Das war nur ein kleiner Einblick dazu wie es wirklich ist. Ich habe schon versucht mich kurzzuhalten.
Verzeiht die langen Posts, es ist recht schwierig sowas zu erklären mit wenigen Worten.